Unweit vom Elternhaus meiner Mutter, in der Laburg, steht eine kleine Kapelle "üs Labürgler"
Ich hab mal bei meiner Cousine und Cousin nachgefragt, was sie zur dieser Kapelle wissen!
Franz Josef: Diee isch scho, vo "üs Labürgler" but worde! Vor Jahre, hed s'Mami da nu dr Underhalt gemacht. Öb sie jetzt au bin Cousin Andre isch, (wiee z'Land drumume) weisi gar nid. Da fragi nache.
Rita: Diese Kapelle haben die Brüder Marty (Franz, Bernardin, Martin, Xaver, Josef, mein Vater Albert und vermutlich auch Lieni, Lorenz war wohl noch zu klein) nach dem Krieg gebaut. Sie ist immer noch in Familienbesitz. Meine Mutter war, so lange sie auf der Laburg wohnte, dafür zuständig, dass immer frische Blumen drin waren und das alles ordentlich und hübsch aussah. Wenn aus der Familie jemand starb, hat sie jeweils ein Bild von ihm hineingestellt. Ursprünglich hatte es auch ein Bänklein neben der Kapelle, dafür keine (wenig dekorative) Holzbeige. Seit meine Mutter in Einsiedeln wohnt, ist Tante Christa für die Pflege zuständig.
Foto, anfangs der1960iger Jahre
Noch weitere Ausführung von meiner Cousine Rita: Habe vorhin (28.12.2022) grad noch mit meiner Mutter telefoniert und sie nach der Entstehung des „Chapelli“ gefragt. Sie hat erzählt, dass unser Grossvater offenbar ein RIIIIIIEEEESIGES Anliegen hatte und sagte, da könnten nur die Armen Seelen helfen. Er versprach, wenn dieses Anliegen, meine Mutter wusste leider nicht, was es war, positiv gelöst würde, so würde er ein Bildstöckli - eben das Chapelli errichten. Ganz offenbar haben die Armen Seelen geholfen und das Chapelli wurde von den Martys gebaut.
Tja, und mit der Innenausstattung hatte ich auch Recht, eine Muttergottesstatue war immer drin. der das Chapelli jetzt steht, befand sich damals ein grosser Findling, der musste gesprengt werden. Als Bauern hatten die Martys mit Sprengen ja Erfahrung, das war also nichts Ungewöhnliches. Mein Vater habe aber erzählt, dass eine der Sprengladungen nicht funktioniert habe. Sie seien zu dritt gewesen und hätten lange, lange, lange gewartet. Als sie sich dann irgendwann sicher waren, dass die Ladung ganz offensichtlich nicht explodieren würde, ging einer von ihnen - wir vermuten Franz - nachsehen. Und da explodierte sie! Doch laut meinem Vater sei da das erste Wunder passiert: niemandem wurde auch nur ein Härchen gekrümmt….
Tja, und mit der Innenausstattung hatte ich auch Recht: eine Muttergottesstatue war immer drin. Meine Mutter hatte dann immer frische Blumen besorgt und je nach Jahreszeit oder Kirchenfest dekoriert. Da ursprünglich ein Öllicht brannte, musste sie auch wirklich regelmässig zum Chapelli schauen. Als Christa dann übernahm, das Chapelli gehört wohl zum Heimet, wurde ein elektrisches Licht installiert… das hatte unser Grossvater aber eigentlich nicht gewollt. Ach, jetzt kommt mir in den Sinn: gegenüber der Muttergottesstatue stand meist eine Statue vom Bruder Klaus….
Blick ins innere der Kapelle!
Vielen Dank, für das Foto, an meine Tante Christa Marty-Schuler